Geotechnik I

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Flachgründung statt Pfahlgründung

In Münster wurde für ein Wohn- und Geschäftshaus von einem anerkannten Baugrundinstitut aufgrund der geologischen Verhältnisse – Grundmoräne über zwischeneiszeitlichen Faulschlammablagerungen, diese wiederum über Vorschüttsanden, die von Mergelsteinen der Kreideformation unterlagert werden (s. schematisches geologisches Profil) – eine Bohrpfahlgründung empfohlen und auch ausgeführt. Das Erdbaulabor Dr. F. Krause erhielt den Auftrag, für das Nachbargrundstück eine Baugrunduntersuchung durchzuführen und ein geotechnisches Gutachten mit einem Gründungsvorschlag zu unterbreiten.

Baugrund

Auf dem Nachbargrundstück wurden die „nicht ausreichend tragfähigen“ voreiszeitlichen organischen Ablagerungen ebenfalls erbohrt, aber mit dem Unterschied, dass diese nach Norden und Osten auskeilen. Das heißt, die setzungsempfindliche Schicht ist im Mittel bis ca. 1,3 m mächtig und fehlt nördlich und östlich im Bereich der Bebauung, wobei sich der Baugrund bzgl. unterschiedlicher Setzungen noch ungünstiger darstellt.

Flachgründung

Aufgrund der Vorbelastung der Faulschlammablagerungen durch die Eisüberdeckung und später durch die Grundmoränenablagerungen wurde statt der Bohrpfahlgründung, trotz der unterschiedlichen Mächtigkeiten der organischen Ablagerungen, eine Flachgründung auf Einzel- und Streifenfundamenten, die bis m = 350 kN/m2 belastet wurden, empfohlen und dann ebenfalls ausgeführt.

Setzungsdifferenzen

Für die stark abweichenden geologischen Profile wurden jeweils die Gesamtsetzungen und die Setzungsdifferenzen berechnet. Die Setzungen sind im Hinblick auf die Schadensfreiheit von Bauwerken zu begrenzen, wobei nicht die absoluten Setzungen, sondern auch die Setzungsunterschiede von entscheidender Bedeutung sind.

 

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